11.02.2020
Was wissen wir über Patient-Reported Outcomes in der Onkologie?
Mittlerweile arbeiten wir bei heartbeat medical schon seit Jahren mit Patient-Reported Outcome Measures (PROMs). In dieser Zeit konnten wir durch unsere zahlreichen Kunden und Kooperationen umfangreiche Erfahrung im Umgang mit dieser Methode zur Messung des Gesundheitszustands von Patienten sammeln. Nicht zuletzt die Onkologie ist dabei Herzstück einer spannenden Entwicklung der PROMs vom Nischenthema hin zu einem wichtigen Tool für die adäquate Behandlung krebskranker PatientInnen.
Patient Reported Outcomes (PROs) sind Daten mit denen u.a. der Gesundheitszustand aus Patientensicht eingeschätzt werden kann. Bei diesen ausschließlich von PatientInnen berichteten Parametern handelt es ich beispielsweise um Qualitäten wie „Schmerz“, „Lebensqualität“ oder „Funktionsstatus“. Meist werden solche Daten mit standardisierten, in Studien validierten Fragebogen in Form sogenannter Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) erhoben.1-2
PROs haben ein enormes Potenzial in Forschung bzw. klinischer Anwendung und es gibt überzeugende Evidenz für ihre Implementierung.3 Die Methode ist für viele verschiedene Themen und Problemfelder anwendbar, kosteneffektiv und vergleichsweise leicht in den klinischen Alltag integrierbar.4
PRO-Messungen ermöglichen eine höhere Patientenzufriedenheit, bessere Symptomerfassung, Risikostratifizierung, Therapiemonitoring und langfristige Erfolgsmessung von Therapien und Interventionen.5 Vor allem sind die durch PROMs gewonnenen Zusatzinformationen aber klinisch relevant, sodass eine PROM-Erfassung Therapieentscheidungen und Symptommanagement beeinflussen kann. Damit werden ultimativ auch Outcomes signifikant verbessert (vgl. bspw. Denis et al.).6 Auch in onkologischen (Zulassungs-) Studien sind PROMs häufig sekundäre Endpunkte.7-8
Da PROMs ein relativ neues Instrument sind, fehlt in vielen Bereichen noch eine ausreichende Standardisierung. Je nach Organisation werden unterschiedliche Fragebögen, Auswertungsmethoden oder Schwerpunkte empfohlen.9 Das macht besonders Vergleiche noch schwierig. Deshalb bemühen sich Initiativen wie das International Consortium for Health Outcomes Measurement (ICHOM) um einheitliche Leitlinien.10
Insgesamt gibt es gute Evidenz für den Nutzen von PROMs sowohl in onkologischer Forschung als auch klinischer Routineanwendung. Mit entsprechendem Know-How und einer guten digitalen Infrastruktur ergänzen sie die herkömmliche Patientenevaluation um einen wichtigen Aspekt. PROMs sind ein objektives und relevantes Maß für den Gesundheitszustand der PatientInnen aus ihrer eigenen Perspektive. Damit sind sie ein weitere Schritt hin zu mehr patientenzentrierter Medizin.
Eine ausführlichere Übersicht zu State of the Art, Evidenz, Wirkung und Limitationen von PROMs können Sie hier lesen: