In der Gesundheitsversorgung gibt es verschiedene Vergütungsmodelle, um die Kostenübernahme für medizinische Leistungen zu regeln. Diese Modelle haben einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie Gesundheitsdienstleistungen erbracht werden und auf die Anreizstrukturen für individuelle Leistungserbringende.
Ein gut funktionierendes und dennoch bezahlbares Gesundheitssystem ist von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung, da es sicherstellt, dass Menschen unabhängig von ihrem Einkommen Zugang zu einer hochwertigen medizinischen Grundversorgung haben. Die Wahl des richtigen Vergütungsmodells spielt eine entscheidende Rolle, um eine ausgewogene Balance zwischen qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Zu den gängigen Vergütungsansätzen gehören beispielsweise die Fallpauschalen (DRGs), die Vorhaltepauschalen, das Pay-for-Performance-Modell (P4P), das Fee-for-Service-System (FFS), Bundled Payment und ergebnisorientierte Erprobungsverfahren wie der Qualitätsvertrag.
Fallpauschalen (DRGs): Krankenhäuser erhalten vorab festgelegte Pauschalen für bestimmte Behandlungsfälle. Dadurch soll eine standardisierte Versorgung gewährleistet werden. Fallpauschalen gehören zur Fee-for-Services Gruppe, ein Beispiel hierfür ist Deutschland.
Vorhaltepauschalen: Kliniken erhalten sogenannte Vorhaltepauschalen, die unabhängig der tatsächlich erbrachten Einzelleistung vergütet wird, um eine Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Vorhaltepauschalen verschieben den Anreiz weg von der Maximierung der abrechenbaren Fälle hin zur Vorhaltung bestimmter Leistungsgruppen abhängiger Versorgung für die Bevölkerung. Vorhaltepauschalen können mit weiteren Vergütungsmodellen kombiniert werden.
Pay-for-Performance (P4P): Leistungserbringende werden für gute Ergebnisqualität vergütet, anstatt für die reine Erbringung einer Gesundheitsleistung. Ziel ist es, die individuelle Versorgungsqualität zu verbessern. Ein Beispiel für P4P sind die USA.
Fee-for-Service (FFS): Leistungserbringende erhalten eine Vergütung für jede erbrachte Leistung, unabhängig von der Behandlungsqualität. Anreize zur Behandlungsqualität werden nicht über finanzielle Anreize, sondern über Regulatorik und Qualitätssicherungsmaßnahmen der Leistungserbringenden gesetzt. Beispiel für das FFS-Modell in verschiedenen Ausprägungen sind Kanada und Deutschland.
Bundled Payment: Ein Vergütungssystem im Gesundheitssystem, bei dem eine pauschale Gesamtvergütung für eine Gruppe von medizinischen Leistungen entlang eines Behandlungspfades festgelegt wird. Ein Beispiel für Bundled Payments sind die Angebote einiger großer Krankenversicherungen in den USA.
Qualitätsverträge – Erprobung ergebnisorientierter Vergütung in Deutschland: Bei Qualitätsverträgen ist die Vergütung an die Ergebnisqualität einer über die Regelversorgung hinausgehenden Versorgung geknüpft. Die Vereinbarung wird zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen geschlossen und ist in §110a SGB V geregelt.