Qualität statt Quantität
Der Grundgedanke eines sozialen Gesundheitssystems liegt in der korrekten, jedoch nicht übertriebenen medizinischen Behandlung von Menschen. Traditionell wurden medizinische Einrichtungen basierend auf der Anzahl der durchgeführten Behandlungen bezahlt, was dazu führte, dass einige Behandlungen häufiger durchgeführt wurden als rein medizinisch notwendig. Dieses System, auch als “fee-for-service” bekannt, schuf Anreize für die Quantität der Versorgung, jedoch nicht immer für deren Qualität. Dies führte zu steigenden Kosten in Gesundheitssystemen, ohne notwendigerweise eine bessere Gesundheit für die Patient:innen zu gewährleisten.
In diesem Kontext wurde das Konzept des “Value-Based Healthcare” (VBHC) entwickelt, eine auf Qualität ausgerichtete Versorgungslandschaft. VBHC zielt darauf ab, Ressourcen gerecht, nachhaltig und transparent zu nutzen, um bessere Ergebnisse und Erfahrungen für die Patient:innen zu erreichen. Ein zentraler Faktor dabei ist die Bewertung des “Value” (dt.: Wert) jeder medizinischen Maßnahme. Das bedeutet, dass der Wert einer Behandlung oder Maßnahme anhand des gesundheitlichen Nutzens für die Patient:innen im Verhältnis zu den Versorgungskosten und dem Aufwand beurteilt wird. Im Rahmen von VBHC werden Maßnahmen priorisiert, die durch Qualitätsverbesserungen einen höheren Wert für die Patient:innen generieren. Daher werden in verschiedenen Ländern Programme eingeführt, die finanzielle Anreize setzen, um den Value in den Mittelpunkt der Vergütung zu stellen und eine höhere Qualität in der Krankenversorgung zu fördern.1
Eine Übersicht über die Fachbegriffe zu PROM, VBHC und CROMs finden Sie in unserem Glossar.