Im Anbetracht des Mangels standardisierter Instrumente zur Erhebung von Patient-Reported Outcomes (PRO) schlossen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler universitärer Einrichtungen sowie der National Institutes of Health (NIH) im Jahr 2004 zu einer Kooperationsgruppe zusammen, um die Erfassung von Gesundheit und gesundheitsbezogener Lebensqualität mit dem Patient-Reported Outcomes Measurement Information System (PROMIS) zu verändern.1
Dieses Informationssystem umfasst neben einer umfangreichen Item-Bank zu verschiedenen gesundheitsbezogenen Domänen auch drei fest definierte Profil-Fragebögen: PROMIS-29, PROMIS-43 und PROMIS-57. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von Kurzfragebögen mit einer stabilen Anzahl von Items aus sieben PROMIS-Bereichen (Depressivität, Angst, körperliche Funktionsfähigkeit, Beeinträchtigung durch Schmerzen, Erschöpfung, Schlafbeeinträchtigung, Teilhabe an sozialen Rollen und Aktivitäten). Die Profile sind universell und nicht krankheitsspezifisch. Sie bewerten alle Bereiche in den letzten sieben Tagen mit Ausnahme der körperlichen Funktion, für die kein Zeitrahmen angegeben ist. Der PROMIS-29 beinhaltet für jeden der 7 Bereiche jeweils 4 Fragen sowie eine zusätzliche numerische Rating-Skala zur Schmerzintensität (NRS).2, 3
Die PROMIS-Instrumente wurden in großen Referenzpopulationen getestet und validiert, sodass sie sich für die Forschung zu verschiedenen Erkrankungen eignen. Der PROMIS-29 und seine Domänen wurden weiterhin mit einer Vielzahl von bestehenden Messinstrumenten in verschiedenen Stichproben abgeglichen, darunter mit dem Oswestry Disability Index (ODI), dem Roland-Morris Disability Questionnaire (RMQ), dem Brief Pain Inventory-Pain Interference Domain (BPI), dem fünfdimensionalen Instrument der EuroQol Research Foundation (EQ-5D) und Berechnungen der qualitätsadjustierten Lebensjahre (QALY).3, 4 Auch eine deutsche Übersetzung liegt in validierter Form vor.5