Veröffentlicht

October 22, 2022

Core Outcome Measures Index for the back (COMI-back)

Der Core Outcome Measures Index for the back, bekannt als COMI-back, ist ein spezifisches PROM zur Bewertung von Beschwerden der thorakolumbalen Wirbelsäule und deckt mit seinen acht Items fünf Gesundheitsdomänen ab.

Der “Core Outcome Measures Index for the back” (COMI-back) ist ein PROM zur Bewertung von Beschwerden der thorakolumbalen Wirbelsäule und besteht aus acht Items, die fünf Domänen abdecken. Ein weiteres Item (“Satisfaction with Care”) ist hierbei optional und fließt auch nicht in das Ergebnis ein.

Die einzelnen Items wurden ursprünglich bereits 1998 von Deyo et al. vorgeschlagen.1 Anschließend validierten Mannion et al. 2005 und Ferrer et al. 2006 diese als eigenständiges Ergebnisinstrument.2,3 Eurospine, eine Gesellschaft von Wirbelsäulenspezialist:innen verschiedener Fachrichtungen, fügte dem COMI-back ein zusätzliches Item hinzu, um zu erfassen, welche Schmerzen die Patient:innen am stärksten belasten. 

Heute kommt der COMI-back im klinischen Umfeld, für das Qualitätsmanagement und in der Forschung zum Einsatz.

Die folgenden Domänen werden hierbei erfasst und auf einer numerischen Bewertungsskala von 0 bis 10 eingeordnet:

  • Am meisten belastende Schmerzen (1 Frage) sowie Schmerzstärke (2 Fragen)
  • Rückenbezogene Funktion (1 Frage)
  • Symptombezogenes Wohlbefinden (1 Frage)
  • Lebensqualität (1 Frage)
  • Beeinträchtigung (2 Fragen)

Für Schmerzen im Bereich der oberen Wirbelsäule gibt es den verwandten COMI-neck.

Berechnung

Der von Heartbeat Medical umgesetzte COMI-back basiert auf den Fragebögen, wie sie auch von Eurospine genutzt werden:

Für die Domäne “Schmerzen” wird eine Skala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (maximaler Schmerz) genutzt. Es müssen sowohl die Rückenschmerzen als auch die Bein- bzw. Gesäßschmerzen bewertet werden. Insgesamt müssen hier also zwei Fragen beantwortet werden, aber nur der höhere der beiden Werte wird im Anschluss berücksichtigt.

Zu den weiteren Domänen ”Rückenbezogene Funktion”, “Symptombezogenes Wohlbefinden” und “Lebensqualität” gibt es jeweils eine Frage. 

Die Domäne “Beeinträchtigung” besteht wiederum erneut aus zwei Fragen: Es wird sowohl nach der “Sozialen Beeinträchtigung” als auch nach der “Beeinträchtigung bei der Arbeit” gefragt. Dazu stehen Antwortmöglichkeiten mit Intervallen von Tagen, an denen die gewohnten Tätigkeiten eingeschränkt werden mussten, zur Verfügung. Diese werden mit 0 oder 2,5 oder 5,0 oder  7,5 oder 10,0 bewertet (0 ist dabei die beste und 10 die schlechteste Bewertung).

Der zusammengesetzte COMI-Score wird schließlich aus dem Mittelwert der fünf Domänen gebildet.5

In manchen Studien wird zudem im Rahmen der Follow-Up Befragung die Zufriedenheit mit der Behandlung (“Satisfaction with Care”) erfasst. Diese ist jedoch nicht Teil des Gesamtscores.

Evaluation des COMI-back

Stärken

Der COMI-back ist aufgrund seiner Kürze schnell und einfach zu erfassen, da er pro Bereich nur eine Frage enthält. So ermöglicht seine Nutzung die Bewertung größerer Patientenkohorten bei geringem administrativen Aufwand.6

Verschiedene Studien konnten die Validität des COMI-back bestätigen und zudem eine gute Sensitivität gegenüber von Beschwerden des unteren Rückens nachweisen.3,7 Es konnte zudem gezeigt werden, dass der COMI-back sich für den Einsatz bei Männern als auch bei Frauen gleichermaßen eignet.8

Limitationen

Bei der Bewertung spezifischer Pathologien zeigt sich der COMI-back weniger sensitiv als ein spezifisches, die Pathologie betreffendes Instrument.6

Lizenz

Zum Einsatz des COMI-back in den Heartbeat Standard Sets treten Sie gerne in Kontakt mit unserem Beratungsteam.

Nutzung des COMI-back im Heartbeat Standard Set

Der COMI-back ist Bestandteil der patientenberichteten Ergebniserfassung im Heartbeat Standard Set zu Erkrankungen der unteren Wirbelsäule. Er wird ergänzt durch den Oswestry Disability Index (ODI) und das generische PROM PROMIS-29 sowie durch eine abgestimmte Anamnese. Diese Instrumente werden zu festgelegten Zeitpunkten erfasst, um Vergleichbarkeit und ein kontinuierliches Monitoring zu gewährleisten.

Mit dem Heartbeat Standard Set Untere Wirbelsäule und dem COMI-back können verschiedene Krankheitsbilder abgedeckt werden: Darunter fallen unter anderem  Bandscheibenvorfälle (Prolaps, Protrusion, Sequester), pathologische Frakturen oder traumatische  Erkrankungen.

Fazit

Der COMI-back ist ein bewährter Score bei Erkrankungen im Bereich der unteren Wirbelsäule. Er ist aufgrund seiner Kürze einfach und schnell durchzuführen. Durch die Nutzung einer einfachen Skala von 0 bis 10 ist er zudem sehr anwendungsfreundlich.

Es empfiehlt sich, die Stärken des COMI-back zu nutzen und ihn gemeinsam mit weiteren PROMs  zu erheben, um ein umfassendes Bild der Einschränkungen zu erhalten. Daher rät Heartbeat Medical zur Nutzung des COMI-back im Rahmen des Heartbeat Standard Set Untere Wirbelsäule. Dieses Set umfasst unter anderem das generische Instrument PROMIS-29 sowie das spezifischen Instrument Owestry Disability Index (ODI).